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Zuerst kein Wasser, dann Hochwasser
Nachdem ich MACON verlassen hatte, ging die Fahrt zügig Richtung Lyon. Die Saone führte Hochwasser. In einem Tag schaffte ich die Strecke in die Stadt allerdings nicht. Beim Nächtigungshalt wunderte sich ein Bootsbesitzer, dass ich unterwegs sei. Der Fluss sei doch wegen Hochwasser gesperrt, zumindest gewesen. Ich hatte davon nichts mitgekriegt und fuhr am nächsten Tag wacker los.....
Lyon
Ich hatte mir auf der Karte einen Halteplatz ausgesucht, der im Stadtzentrum lag. Kein Platz um dort länger zu bleiben und vermutlich auch überhaupt nicht für Freizeitkapitäne zum Anlegen gedacht. War mir Wurscht. Ein Spaziergänger half mir, denn die Strömung macht es ziemlich schwer alleine anzulegen. Ich park zwar mittlererweile das Schiff mit Hüftschwung in ne Lücke, aber bei 3-5 Knoten Strömung und schweren Eisenringen am Ufer um die Leinen festzumachen, geht das alleine nicht. Ich blieb über Nacht, wobei diese für mich recht kurz ausfiel, denn ich hatte mir ein belebtes Viertel ausgesucht und tauchte ins Nachtleben ein.
STOPP - Hochwasser - Alles Halt
Es hatte die letzten Tage durchgeregnet. Ich fuhr aus Lyon raus. In der nächsten Schleuse erhielt ich die Info, dass ab der nächsten Schleuse Schluss ist. Hochwasser. Die Strecke ist gesperrt. Ich fuhr noch bis Les Roches de Condrieu
Infos über die Situation fand ich dann auf dieser Webseite.
Fahrt bei Regen
Wenn es regnet, dann laufen die Scheiben an. Ich muss ja bei den Schleusen, die zwar auf der Rhone nur dann und wann auftauchen, aber eben doch, raus und komm naß herein. Zum Glück ist nicht viel Verkehr.
In Les Roches de Condrieu und Lyon
Das Farbenspiel beim Blick aus dem Rückfenster im Hafen gefiel mir. Das Schiff hab ich über Nacht eingepackt, denn es war Frost angesagt. Es hilft ein wenig.
In Lyon machte ich wieder ne Fahrradtour. Mein Bike nehme ich im Zug mit, es geht als Gepäck durch. An den "Fress"-Hallen von Lyon konnte ich auch nicht vorbei.
Weiterfahrt bis Avignon
Ich musste schon noch einen Zwischenhalt in VALENCE und in VIVIERS einlegen. Angesehen habe ich mir die Ortschaften leider nicht. In Valence fuhr ich mit meinem Suchscheinwerfer bei Büchsenlicht ein. Gerade noch mit soviel Tageslicht, dass ich die Einfahrt in den Hafen sehen konnte. Ein paar Minuten später war es stock dunkel und das ist kein gutes Gefühl auf einem schnell fließenden Fluss. Das Ufer von Viviers war vom Hochwasser verwüstet. Ich wollte an Land, blieb aber mit meinen Füssen im Schlamm stecken. Der Schwimmponton war nur mit dem Schiff erreichbar.
Schnelle Fahrt
Auch wenn die Strecke wieder frei gegeben ist, so bin ich doch oft statt mit 5,5 mit 10.5 Knoten unterwegs. Insbesondere bei Brückenpfeiler strudelt das Wasser und das Schiff dreht. Hier war es harmlos, so konnte ich schnell ein Video machen. Die Strecke ist sehr oft mit Bojen wie diese markiert. Flussabwärts: links grün, rechts rot.
Fahrtenbilder
Mächtige Schleusen
Die Schleusen sind gigantisch. Über 100 m lang und mehr als 10 m tief. Für mich aber recht einfach zu handhaben. Ich lege am Schwimmboller an und hab dann nichts mehr zu tun, bis ich wieder raus darf. Allerdings muss ich oft warten, bis ich rein darf. Die Berufsschifffahrt hat auch hier Vorrang. Dann bekomme ich die Info dass ich warten muss - 40 Minuten bis zu einer Stunde. Ich nutze die Zeit gerne, um mir was zu Essen zu machen. In diesem Falle ein Gemüsesüppchen.
Das Schleusen löse ich übrigens dadurch aus dass ich anrufe. Die Telefonnummer steht an jeder Schleuse und mein Französisch reicht aus, um mich zu erklären und die Anweisungen zu verstehen.
Das ist ja ein richtiges Abenteuer!!